Auf der Suche nach dem Glasmacher Goebel in Trier um 1390

Auf einer Seite der alten Unterlagen von H.P. Göbel aus Breitenborn gibt es einen Hinweis auf einen Glasmacher Göbel aus dem Jahr 1390 bei Trier, leider ohne Quellenangabe. Nun suche ich das Dokument, das dies belegt. Um das heraus zu finden fahre ich im Oktober 2016 nach Koblenz und Trier ins Archiv und ich besuche in Kordel eine alte Glashütte.

 

Der erste Göbel aus Laubach

 

Was wissen wir von dem ersten Göbel aus Laubach. Im Buch des Herrn Becher ist folgendes zu lesen:

 

„Zu den ganz alten und weitverzweigten Glasmachersippen, wie sie in den alten Zunftbriefen von 1406 und später genannt werden, gehören die Göbels nicht. Sie treten erst gut 100 Jahre danach auf, in Laubach gegen Ende des 16. Jahrhunderts, dann in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und kurz danach gleichzeitig auf mehreren Hütten in Hessen-Kassel, Thüringen und am Harz.…...

 

Die Herkunft lässt sich nun nicht mit Sicherheit feststellen. Da Adam Göbel als Mitglied des Stadtrates aus einer Bürgerfamilie kommen musste, liegt es sehr nahe, dass bestimmt schon sein Vater Laubacher Bürger war.

 

In einem alten Gerichtsbuch, begonnen 1521 (Stadtarchiv Laubach Nr. X/1) ist auf Seite 77 im letzten Absatz klar zu lesen: „Göleln endreß Frau“, Datum Anno 1523.

 

1, Göbel, Adam – Glashüttenmeister – beerdigt Laubach 3.10.1601 oo NN, beerdigt Laubach 30.4.1631 „Die alt Gläsern“ 

 

Die wichtigste urkundliche Erwähnung von Adam Göbel ist die Aufführung als Examenbeisitzer im Examenbuch der Laubacher Lateinschule (gegründet 1555) im Jahre 1595. Hier wird er genannt als „Consul“, Vertreter der Stadt, wahrscheinlich ist er Unterbürgermeister oder Mitglied des Senats gewesen. Es ist hierbei ganz besonders bemerkenswert, dass er zuerst als Adam Glaserius aufgeführt wird, mit der Verbesserung „vel Gebbelius“, dann in der zweiten Nennung mit dem richtigen Namen „Adam Gebbelius“. – Unter den Schülern werden ebenfalls  einige Göbel Namen genannt, so auch sein Sohn Caspar Göbel.

 

Im Bürgerbuch der Stadt Laubach (Beginn 1590) ist Adam Göbel nicht aufgeführt, folglich ist er schon früher Bürger gewesen. ,,,,,,,“   1)

 

Ritter Gobel

 

Gobelo in Fusenich, nur unweit entfernt von Trierweiler

 

Erste urkundliche Erwähnung und den damit verbundenen Hinweis auf den heutigen Namen findet man im Jahre 1254, als Ritter Henrich von Hucsley und seine Frau Yda dem Kloster Hemmerode (Himmerrod) https://www.abteihimmerod.de/abtei/himmerod-laedt-ein/ all ihre Güter im Dorfe Vosene (Fusenich) bei Trier zu ihrem Jahrgedächtnis machen. So verfügt nur 5 Jahre später Ritter Gobelo, dass seine Güter im Dorfe Wuseney bei Trier nach seinem Tod dem Kloster Himmerod überlassen werden. Dann kann man in einer Steuerliste aus dem Jahr 1363 über einen Herrn Liefkin aus Vouswe (Fusenich) lesen.  12)

 

Der Glasadel

 

WER SIND DIESE ADELIGEN GLASMACHER?

 

Ist es Geschichte oder Legende, dass die Kunst der Glasbläserei in Frankreich mit der Rückkehr des 7. Kreuzzugs entstand. Es scheint, dass der lange Aufenthalt von Louis IX, König von Frankreich und Jerusalem einigen Rittern erlaubte Glaswaren herzustellen. Jedoch die ersten bekannten Texte stammen aus dem XlV Jahrhundert. Diese Ritter kommen ruiniert und landlosen von den Kreuzzügen zurück. Das große Problem war, dass diese Ritter edel waren, abgesehen von der Bearbeitung des Bodens, ohne ihren Adelstitel zu verlieren, durften sie ohne Ausnahme nicht Arbeiten. Um eine Glasmanufaktur zu errichten, benoetigte es eine Erlaubnis des Königs, die als Briefpatent des Koenigs bestaetigt wurde. Eines der ältesten Privilegien der Glasmacher ist ein Akt, von Charles VII unterzeichnet. Dieses Dokument ist vom 24. Januar 1399 datiert. Es steht geschrieben, dass: Previliegien und Rechte sind gegeben denen, die in der Glasmacherei beschaeftigt sind. Die Erlaubnis dieses Handwerk auszuueben ist denen gegegben, die per Geburt den Status des Adels erhalten.

 

Es wird ihnen das Recht gegeben, das Glas unter bestimmten Bedingungen zu erzeugen, hier werden einige genannt:

 

- Übertragung nur vom Vater auf den Sohn

 

- Verbot zu einem unedlen Arbeitnehmer

 

- Verbot, ihre Güter außerhalb der Glashuette zu verkaufen (das ist die Rolle der Kaufleute)

 

- Öfen müssen sechs bis sieben Monate im Jahr in Betrieb sein.

 

- Pflicht: alle fünf Jahre (Klausel, die nicht immer eingehalten wird) muss der Ofen bewegt werden.LES GENTILSHOMMES-VERRIERS, QUI SONT-ILS ?

 

 

 

 

   L'histoire ou la légende voudrait que l'art de souffler le verre soit arrivé en France avec le retour de la 7ème croisade. Il semblerait que le long séjour de Louis IX dans le royaume franc de Jérusalem ait permis à certains chevaliers de s'initier à « l’art de verrerie ». Cependant, les premiers textes connus datent du XlVème siècle. Ces chevaliers reviennent des croisades ruinés et sans terre. Le grand problème est que ces chevaliers sont nobles et qu'en dehors du travail de la terre, ils ne peuvent travailler sans déroger, c'est-à-dire sans perdre leur noblesse. Pour établir une verrerie, il fallait un privilège, c'est-à-dire une autorisation du roi donnée par lettre patente. Un des plus anciens privilèges octroyé aux verriers est un acte signé de Charles VII. Ce document est daté du 24 janvier 1399. Il y est écrit que : « droicts et privilèges sont donnés à tous gens travaillant aux fours à verre. Permission est donnée aux nobles de naissance d'exercer le mestier de verrier sans déroger à leur « noble estat ».

 

 

 

On leur accorde alors le droit de souffler le verre sous certaines conditions, je n'en citerai que quelques unes :

 

 - transmission de père en fils uniquement

 

 - interdiction de prendre un ouvrier non noble

 

 - interdiction de vendre leur marchandise en dehors de la verrerie (c'est le rôle des marchands)

 

  - les fours doivent fonctionner six à sept mois dans l'année, période que l'on appelle (la réveillée)

 

 

 

 

 

 

Hypothese

 

Laubach sucht für die Lateinschule einen Lehrer mit praktischer Erfahrung als Glasmacher. In Trier gibt es wohl Göbel Glasmacher, die in Paris studiert haben. Genau das, was in Laubach gebraucht wird und so zieht ein Göbel von Trier nach Laubach. Dieser Göbel könnte ein Nachkomme der Gobelo von Bübingen gewesen sein.

 

 Im Bürgerbuch von Laubach ist zu lesen: „18.6.1611 Nr. 176 Hannß Göbel, 1 fl. Innheimisch. Claus Laut soll seine Rüstung behalten, die anderen haben ihr Rohr“   15)    Rohr = Muskete

 

Dies spricht für eine Göbel Linie aus dem Umfeld von Rittern. Der Zusammenhang mit den Gobelo aus Bübingen ist wahrscheinlich.

 

Die Urkunde 182 im Landeshauptarchiv Koblenz verstärkt die Hypothese.

 

 1338 November 23

 Jakob von Dudeldorf, Ritter, verkauft dem Gottfried („GOBELINUS“) von Masholter, Bitburger Schöffe, seine „villa“ Kaschenbach („Kirsembach“), welche er von dem Erzbischof Balduin von Trier zu Burglehen von Welschbillig („opidum Welspilche“) trägt, mit Einverständnis seines älteren Sohnes Wilhelm und seines genannten Lehnsherren, für 140 Pfund kleiner Tournosen auf Wiederkauf.

 

Auch diese Information stützt die Hypothese:

…. im Jahre 1254, als Ritter Henrich von Hucsley und seine Frau Yda dem Kloster Hemmerode (Himmerrod) https://www.abteihimmerod.de/abtei/himmerod-laedt-ein/ all ihre Güter im Dorfe Vosene (Fusenich) bei Trier zu ihrem Jahrgedächtnis machen. So verfügt nur 5 Jahre später Ritter Gobelo, dass seine Güter im Dorfe Wuseney bei Trier nach seinem Tod dem Kloster Himmerod überlassen werden

 

Das Erscheinen von zwei Glasmacher-Namen in Flurstücken (Göbel und Kunkel) unweit der Glashütte bei Kordel sind für mich der stärkste Beweis für die Hypothese.

  

Die Ritter aus Lothringen die an den Kreuzzügen teilgenommen haben, sind oft verarmt zurück gekommen. Um Ihnen zu helfen, gestattete Ludwig IX, König von Frankreich von 1226 bis 1270, dass diejenigen, die Glas herstellten ihren Adelstitel beibehalten durften (Glasadel). So entstand eine ganz neue Generation von Glasmachern zu denen bestimmt auch ein Gobelo gehörte der von einem Kunkel aus Italien ausgebildet wurde.  

 

Mit den hier dokumentierten Ergebnissen ist belegt, dass die GOBELO von Bübingen unsere Vorfahren sind.  

 

Mehr Informationen stehen in dieser Dokumentation: (kann per Mail angefordert werden)

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